Khinkali & Khachapuri (3)
2. Mai 2015 - Eine (kulinarische) Abenteuerreise in Georgien - Oder: Georgisch für Anfänger und Fortgeschrittene

Der Tag beginnt mit einem Frühstück im georgischen Stil, im Grunde eine Wiederholung des letzten Abendessens, bevor Martin, Petra, Thomas, Elke und Eileen zur Pferdetour abgeholt werden. Sandro kümmert sich in der Zwischenzeit um die Motorräder, während ich einfach mal ausspanne.
Ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert
Die Reitertruppe besucht das Kloster Gergetis Sameba (Gergetier Dreifaltigkeitskirche) aus dem 13. Jahrhundert, das auf einer Anhöhe zwischen dem Ort Stepantsminda und dem Berg Kazbegi liegt. Nach einem Aufstieg von einer Stunde, liegt das Kloster vor ihnen im Nebel und Regen. Wie in orthodoxen Klöstern und Kirchen üblich, müssen die Frauen Röcke und Kopftücher anziehen, bevor sie den Ort betreten dürfen.
Nachdem die Ausflügler von der Pferdetour zurück sind, brechen wir gegen 13.00 Uhr auf. Wir wollen zurück nach Ananuri, dort übernachten und dann am nächsten Tag weiter zum Nationalpark Lagodekhi.

Da ursprünglich keine Übernachtung in Ananuri geplant war, telefoniert Sandro etwas herum und findet das Hostel Lena, das von einer gleichnamigen älteren Lehrerin betrieben wird. Lena hat zwar nicht genug Zimmer in ihrem Hotelgebäude, macht aber kurzfristig für Eileen und mich ein Zimmer mit einem Doppelbett in ihrem Wohnhaus frei. Das ist typisch georgisch – es wird halt improvisiert.
Man sollte sich bei einer Tour in Georgien bewusst sein, dass die Unterkünfte nicht an europäischen Standards zu messen sind. Eine Tatsache, die wir auch später noch feststellen werden. Ein Badezimmer, das man sich mit den Gastgebern teilt, kaltes Wasser aufgrund von Stromausfällen oder mangelhaften elektrischen Installationen, Schlafen im eigenen Schlafsack auf improvisierten Bettstätten – das ist das urtümliche Georgien.

Wettgemacht wird es durch eine überschwängliche Gastfreundschaft, Familienanschluss und liebevoll zubereitete Mahlzeiten.